Die UNESCO-AG trifft Gäste aus Brasilien und dem Kongo

(Foto: Néliu Werkhäuser Herpich)

Auf Einladung von Herrn Kock-Blunk traf sich die UNESCO-AG mit einer Delegation aus Brasilien (Sinodo de Rio Grande do Sul), die eine protestantische Minderheitenkirche vertreten, deren Wurzeln zu einem guten Teil auf Gemeinden deutscher Auswandererfamilien zurückgehen,  zum Beispiel aus dem Hunsrück im 19. Jahrhundert.

Jean Bitondeyubusa Ndabakenga (Regionalbischof) und Jean Pierre Muhindo Balerwa (Leiter des "Institut Himbi", einer Schule "Ecole secondaire" mit ca 1000 Schülern in Goma) aus der Demokratischen Republik Kongo aus dem Kirchenkreis "Kalungu", einer Kirche, die vor allem im Osten der DR Kongo und in Ruanda ihre Gemeinden hat, vervollständigten unsere Diskussionsrunde.

Frau Nausester - Hahn begrüßte unsere Gäste herzlich in Raum 007 und betonte, wie wichtig es gerade für uns als Unescoschule sei, regelmäßig internationale Gäste zu empfangen, gemeinsam an den Zielen für einen verantwortungsvollen Umgang miteinander und dieser einen Welt zu arbeiten.

Nachdem wir von unserer Arbeit in der UNESCO-AG berichtet hatten (Zusammenarbeit mit dem KCC, Amnesty International, Aktionen zum Tag der Menschenrechte usw.), berichteten unsere südbrasilianischen Gäste von ihrem sozialen Engagement. 



Die Grundschullehrerin Dulci Feix erzählte uns ein Beispiel aus ihrer Grundschule. Die Kinder reinigten einen Bach in der Nähe ihrer Schule und machten mit Plakaten darauf aufmerksam, den Bach in Zukunft sauber zu halten.



Die Landwirte Clarise Saft Weimer und ihr Mann erzählten davon, wie sich der Klimawandel auf sie auswirkt. Bei ihnen im Süden fällt 50% mehr Regen, was sogar gut für einige Pflanzen ist. Wohingegen die Bauern im Norden mehr Probleme haben, nicht nur wegen des Klimawandels, sondern auch wegen der Großbauern und deren Monokulturen. 


(Foto: Néliu Werkhäuser Herpich)

Ein Herzensprojekt der Pastorinnen Ramona Elisabeth Weisheimer und Guisla Eichelberger ist der Baustopp von mehreren Staudämmen, die zur Energiegewinnung gebaut werden. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden Einwohner aus ihren Häusern vertrieben - zudem werden die Staudämme von ausländischen Großkonzernen gebaut, so dass die einheimische Bevölkerung  keinen wirtschaftlichen Nutzen davon hat.



Die Kongolesen Jean Bitondeyubusa Ndabakenga und Jean Pierre Muhindo Balerwa berichteten von der politischen Geschichte ihres Landes und der momentanen Situation, denn der aktuelle Präsident verhindere Neuwahlen, um an der Macht zu bleiben. Sie erzählten auch von der Korruption in ihrem Land und wie Großkonzerne Milizen beauftragen, um Minen zu bewachen, in denen sie am Staat vorbei, von kleinen Kindern, die wertvollen Mineralien abbauen lassen. 



Das Treffen war trotz Sprachbarrieren sehr interessant, wir vereinbarten, auf jeden Fall in Kontakt zu bleiben und eventuell mit der Schule in Goma über ein gemeinames Projekt/ Austausch nachzudenken. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Kock-Blunk, der die Begegnung ermöglicht hat, und Frau Kolossowa, die unsere ÜbersetzerInnen der UNESCO-AG tatkräftig unterstützte.
(Aaron (EF), Mauro (Q1) und Mika(EF)