Über den Tellerrand schauen – kleine Aktionen der 6b und c mit großer Wirkung

Anna Haaker (Lehrerin), 1. April 2025

Das Unterrichtsthema „Arm und Reich“ beschäftigt die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 6 des Kurses Praktischer Philosophie von Frau Haaker seit November 2024. Richard resümiert nach mehreren Texten, Diskussionen und dem Stationenlernen: „Es ist erstaunlich, wie wenig man zum Leben wirklich braucht und was tatsächlich notwendig ist.“
Und doch erkennen alle Schüler*innen schnell, dass Armut viele Menschen betrifft und viele Facetten hat. Ihr Wille aktiv zu werden und zu helfen wird ab Dezember stärker als stur im Lehrplan voranzuschreiten. „Wir müssen auf die Straße, in die Stadt“, sagt Erik.
Die erste Spendensammelaktion findet am 12. Dezember bei strömenden Regen statt. Selbstgebackene Plätzchen werden Passanten und Bahnwartenden gegen eine kleine Spende angeboten. Alle Schüler*innen haben Infozettel über Kinderarmut in Deutschland und „wir für pänz e.V.“ vorbereitet. 220€ werden innerhalb einer Stunde auf der Straße und rund um das Hansa-Gymnasium gesammelt. Dass der Pflegedienst und anerkannte Träger der freien Jugendhilfe „wir für pänz e.V.“ seinen Sitz 300 Meter weiter hat, ist ein Glücksfall. Dadurch kann der Kurs die Spenden und einige Plätzchenpackungen direkt und persönlich übergeben. Dass besonders die Vorweihnachtszeit für Kinder, die aufgrund von finanziellen Nöten häufig keine Geschenke bekommen, wichtig ist, betonen alle Mitarbeiter*innen und bedanken sich herzlich.
„Wir waren sehr überrascht, dass so viele Menschen spenden“, geben zahlreiche Schüler*innen der 6b und c an.
Am 20. März findet die zweite und umfangreichere Spendensammelaktion statt. Mühevoll vorbereitete Banner, Gemälde und Poster sollen auf unser Thema Obdachlosigkeit in Köln hinweisen. Einerseits werden Kuchen sowie eine Tombola für alle Hanseat*innen in den großen Schulpausen angeboten. Anderseits begibt sich der PP-Kurs auf die Domplatte, um die einstudierte Choreografie vorzuführen, zu informieren und weitere Spenden zu sammeln. Alle Schüler*innen wollen ein Zeichen setzen für die Obdachlosen dieser Stadt. „Dass uns fremde Menschen zuhören und auch spenden ohne Kuchen zu wollen, hat mich erstaunt“, sagt Rosa.
Die Spende in Höhe von 305€ ergibt drei Abendessen am Appellhofplatz. Dass ein Drittel der Klasse freiwillig am Folgetag mit einkaufen geht, ist ein Highlight. Die aktive Zusammenarbeit mit Herrn Humbel, einer der Ehrenamtlichen der Emmaus Suppenküche Appellhofplatz, hinterlässt Spuren. „Ehrenamtliche Arbeit ist beeindruckend“, so Mathilda.
Sofia, Aaron und Linn unterstreichen, dass sich die Mühe und Arbeit gelohnt habe. Außerdem sei die Art, wie der Kurs geholfen habe auch spielerisch und spaßig gewesen. Julika und Henry ergänzen, dass aktives Helfen und sich für andere Menschen einzusetzen, großartig sei.
„Mich hat es glücklich gemacht, helfen zu können“, schließt Hanna und bekommt große Zustimmung der Klasse.