„Exit Racism“ - Menschenrechtsseminar 2024

Unter dem Titel „Exit Racism“ fand vom 25.06.-28.06.24 das diesjährige Menschenrechtsseminar  in der Abtei Königsmünster in Meschede statt. Pelin Cunkartaran (Q2) und Frau Le Mharchi (Lehrerin) berichten.

Pelin Cankurtaran (Q2), 29. Oktober 2024

Das Menschenrechtsseminar 2024 zum Thema "Exit Racism" begann am 25. Juni 2024 mit einer Zugfahrt vom Köln Hauptbahnhof zum Bahnhof in Meschede. Begleitet wurden wir von Frau Le Mharchi und Herrn Erez, die uns sehr unterstützt haben und uns diese wunderbare Zeit ermöglicht haben. Wir hatten auf der Fahrt die Gelegenheit, die freundlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen zulernen. Wir waren insgesamt 15 Schülerinnen und Schüler aus 3 Schulen in Deutschland: der Nelson Mandela Gesamtschule, der Arnold-Freymuth Gesamtschule und des Hansa-Gymnasiums. Unsere Unterkunft war die Abtei Königsmünster in Meschede. Nach der Ankunft im Kloster gab es ein gemeinsames Mittagessen, gefolgt von drei interessanten Workshops zum Thema "Exit Racism". Der erste Workshop wurde von Houda Mazyek, einer Sozialarbeiterin, geführt, die uns darüber informierte, wie wir in verschiedenen Situationen eingreifen können, in denen uns Rassismus begegnet. Uns wurden Strategien nahegelegt, die uns helfen, mit den Beteiligten zu kommunizieren, um die Situation zu entschärfen.
Der zweite Workshop wurde geleitet von Humaam Mazyek, einem TV-Produzenten und Unternehmensberater, der uns darauf sensibilisierte, Formulierungen in den Medien zu erkennen, die nicht neutral formuliert sind, um diese dann kritisch zu hinterfragen. Der dritte Workshop wurde von Laila Bounouar, einer TV-Produzentin und Gesellschaftswissenschaftlerin, geführt. In dem Workshop lernten wir viele neue Begriffe kennen, die verschiedene Formen von Rassismus beschreiben. Nach dem Abendessen gab es eine Nachbesprechung der Workshops. Wir haben uns anschließend in 3 Gruppen aufgeteilt und uns ein Format überlegt, wie wir am Ende unsere Erkenntnisse vorstellen und worüber wir uns weiter informieren wollen. Am nächsten Tag begannen wir schon an unserem Projekt weiterzuarbeiten. Unsere freie Zeit blieb nicht ungenutzt. Aufgrund des guten Wetters durften wir unseren Nachmittag frei gestalten. Am Abend haben wir uns nochmal über unsere Fortschritte in den Gruppen ausgetauscht und Kennenlernspiele gespielt, wobei der Fokus nach einer Weile darauf lag, unsere eigenen Erfahrungen mit Rassismus auszutauschen. Dadurch, dass wir unsere freie Zeit meist gemeinsam verbracht haben und die Arbeitsgruppen aus den 3 verschiedenen Schulen gemischt wurden, sind aus unseren neuen Bekanntschaften Freundschaften geworden, die auch außerhalb des Menschenrechtsseminars weiterhin bestehen. An unserem vorletzten Abend haben wir eine Nachtwanderung gemacht und Tänze aus verschiedenen Ländern kennen gelernt. Am nächsten Morgen haben wir unsere Projekte beendet. Nach dem Mittagessen haben wir eine Wanderung durch die Natur zum Hennesee unternommen. Nach dem Abendessen im Kloster haben wir unsere Ergebnisse aus den Projekten vorgestellt. Die erste Gruppe hat einen sehr reflektierten Podcast erstellt, die zweite Gruppe ein besonders aufwendig illustriertes Informationsvideo zu dem Thema „Rassismus im Alltag“  und die dritte Gruppe einen informativen Instagram Account zum Thema Rassismus erkennen, vorbeugen und bekämpfen“. Am nächsten Morgen warem auch schon die Abreise und der bittere Abschied. In dieser kurzen Zeit ist unsere kleine Gruppe zusammengewachsen und für mich war es ein Vergnügen und eine Ehre, mit solchen netten und engagierten Menschen diese Erfahrung zu machen.

Gülşen Le Mharchi (Lehrerin), 29. Oktober 2024

Das Menschenrechtsseminar 2024 war ein sehr intensives und kulturell lehrreiches Seminar. Insgesamt haben 15 Schüler:innen aus drei Schulen teilgenommen. Dabei waren Schüler:innen der  Nelson Mandela Gesamtschule aus Bergisch Gladbach, Arnold-Freymuth Gesamtschule aus Hamm und des Hansa-Gymnasium Köln. Unterstützt wurde das MRS 2024 von den Lehrkräften Fr. Moldering (Nelson Mandela Gesamtschule) und  vor Ort begleitet durch Hr. Aydin (Arnold-Freymuth Gesamtschule), Hr. Erez und Fr. Le Mharchi (Hansa-Gymnasium Köln). Drei wunderbare und sehr erkenntnisreiche Workshops zum Thema „Rassismus im Alltag und in den Medien erkennen, vorbeugen, begegnen und die eigenen Privilegien erkennen“ wurden durch die Referent:innen Laila Bounouar, TV-Produzentin, Gesellschaftswissenschaftlerin und Diversity Couch des WDR, Humaam Mazyek, TV-Produzent und Unternehmensberater und Houda Mazyek, Sozialarbeiterin angeboten. Dieses Jahr konnten alle Teilnehmenden des MRS 2024 nach einer gemeinsamen Einführung in das Thema „Rassismus im Alltag“ alle Workshops im Wechsel durchlaufen. Dazu wurden die Schüler:innen aller drei Schulen in drei gemischte Gruppen eingeteilt, so dass am Ende alle Schüler:innen die gleichen Informationen und Expertise bekamen. Die Ergebnisse aller drei Gruppen waren qualitativ sehr gut und die Produkte in ihrer Darstellung sehr kreativ und sehr unterschiedlich. Es wurde gezeichnet, animiert, Interviews geführt, eigene Erfahrungen geteilt und eine Instagram Seite ins Leben gerufen, so dass auch externe Menschen sich über die Insta-Seite „exit_racism_24“ über das Thema „Rassismus erkennen, aufklären und vorbeugen“ informieren können. Der Spaß kam auch nicht zu kurz. Es wurde bis in die Nacht zu verschiedenster Musik getanzt. Türkisch, kurdisch, serbisch, albanisch, ungarisch, rumänisch und lateinamerikanische Tänze sorgten für ein interkulturelles Highlight und ein schönes Wir-Gefühl unter allen Teilnehmer:innen vor Ort. Am nächsten Tag wurde zur so genannten „Himmelstreppe“ – einer Sehenswürdigkeit in Meschede -  gewandert und sich am Hennesee ein Eis-Kaffee gegönnt. Die Gruppe ist richtig zusammen gewachsen und es sind sehr gute Freundschaften zwischen den Schulen entstanden, die noch zu weiteren Treffen nach dem MRS führten.
Das Menschenrechtsseminar 2024 war eine sehr schöne und interkulturell gewinnbringende Erfahrung für alle Teilnehmenden. Ein großer Dank geht an alle, die dabei waren und dies möglich gemacht haben und an die Abtei Königsmünster in Meschede, die ein wunderbarer Gastgeber ist und den besten Nachtisch hat.