Lehrerausflug am 02.09.2016 zum Hambacher Forst
Schön, wenn das neue Schuljahr mit angenehmen Dingen beginnt. Der Lehrerausflug, in diesem Jahr organisiert von der Fachschaft Erdkunde, führte uns in den Hambacher Forst am Südrand des Rheinischen Braunkohlereviers. Die etwa dreistündige Waldführung bei bestem Spätsommerwetter mit dem Aachener Waldpädagogen Michael Zobel hinterließ bei dem Kollegium neben aller Freude an der Natur auch sehr nachdenkliche Eindrücke.
Ökologische Vielfalt ist bedroht
Schön, wenn das neue Schuljahr mit angenehmen Dingen beginnt. Der Lehrerausflug, in diesem Jahr organisiert von der Fachschaft Erdkunde, führte uns in den Hambacher Forst am Südrand des Rheinischen Braunkohlereviers. Der Hambacher Forst ist zwar ein Schauplatz von großer ökologischer Vielfalt, ebenso jedoch für deren radikalen Raubbau im Namen energiepolitischer Interessen sowie – nicht zuletzt – einem engagierten politischen Widerstand von überregionaler Bedeutung.
Das ursprünglich 5.500 Hektar große Waldgebiet musste weitgehend dem Braunkohletagebau Hambach weichen, ein weiterer Abbau ist bereits genehmigt. Nach Ende des Braunkohletagebaus sollen 300 ha Wald übrig bleiben.
Bei dem Hambacher Forst handelt es sich um einen Wald mit hoher ökologischer Wertigkeit, die sich aus Relikten von wärmeliebenden Arten ergibt, die in den Altwäldern vorkommen. In den noch verbliebenen Resten des Forstes wachsen hunderte Jahre alte Hainbuchen und Stieleichen, insgesamt beherbergt der Wald 142 geschützte Arten.
Seit 1978 wurde der Wald weitgehend für den sich weiter ausbreitenden Braunkohletagebau gerodet.
Seit Mitte April 2012 halten rund 50 Umweltaktivisten der Anti-Kohlekraft-Bewegung einen kleineren Teil des Waldes besetzt, um so gegen die Abholzung und für einen Kohleausstieg zu protestieren. Das Camp, welches sich autark versorgt, findet mittlerweile auch überregional Aufmerksamkeit, so z. B. durch die Berichterstattung des WDR. Seitdem wurde die Waldbesetzung dreimal von der Polizei geräumt und jeweils anschließend von den Aktivisten erneut besetzt.
Seit Ende April 2014 läuft nun schon die vierte Waldbesetzung, junge Menschen aus ganz Deutschland und den Nachbarländern leben in Baumhäusern bis zu knapp 25 Metern hoch in den Buchen und Eichen.
Als UNESCO-Projekt-Schule war uns schnell klar: Dieses Thema wird uns so schnell nicht loslassen...
(Ingo Arntz, Lehrer)