Ausflug in die Welt der Anne Frank
Eine Gruppe von Schülerinnen entscheidet sich im Rahmen eines Unterrichtsprojektes im Weltkulturkurs der Jahrgangsstufe 9 des Hansa-Gymnasiums bei Frau Kern-Eversheim ein Projekt zum Leben der Anne Frank durchzuführen. Der Kerngedanke des Projektes ist es, durch den Besuch des Anne Frank Hauses die Geschichte der Judenverfolgung und des Nationalsozialismus direkter erfahrbar zu machen, da dies der Unterricht in einer derartigen Form nicht leisten kann. Da Anne Frank 13-15 Jahre alt war, als sie sich im Hinterhaus versteckt hielt, eignet sie sich in besonderem Maße als Identifikationsfigur für Jugendliche heute.
Projekt wird mit Hilfe der BAN verwirklicht
Die Schülerinnen stellten das Projektvorhaben auf der BAN-Ideenkonferenz vor und freuten sich sehr, als die Jury sich für das Projekt entschied und Fördergelder von 721,50 Euro zur Verfügung stellte. So konnte die Fahrt für 10 Euro pro Schüler/in angeboten werden. Die Projektgruppe stellte Informations-und Anmeldezettel her und in kurzer Zeit meldeten sich so viele Schülerinnen und Schülern an, dass leider einige ausgelost werden mussten, da die Gruppengröße im Anne Frank Haus auf maximal 35 Teilnehmer/innen beschränkt ist.
Am 15.6.2016 ging es dann los: 35 Schülerinnen und Schüler des Hansa Gymnasiums und der Realschule am Rhein begleitet von Frau Kern-Eversheim und Frau Laufenberg (Hansa Gymnasium) stiegen um 8.30 Uhr in den Bus. Auf der dreistündigen Fahrt wurde die Dokumentation/Biographie „Meine Tochter Anne Frank“ auf DVD gezeigt. In Amsterdam hatten alle erst einmal Zeit zur freien Verfügung, weil die Gruppe erst um 15.30 Uhr im Anne Frank Haus erwartet wurde. Die Schülerinnen und Schüler gingen in Kleingruppen los, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und selbst teilweise starker Regen konnte die gute Stimmung nicht wirklich beeinträchtigen.
Geschichte wird lebendig
Um 15.30 Uhr waren alle pünktlich vor dem Anne Frank Haus. Unsere Gruppe wurde in einen separaten Raum geführt, wo uns ein Mitarbeiter begrüßte und uns viel über Anne Frank und die Zeitgeschichte erklärte und mittels Bildern und einem Zeitstrahl verdeutlichte. Er erkundigte sich auch immer wieder nach unserem Vorwissen, wobei deutlich wurde, dass viele aus der Gruppe sich auch schon zuvor mit dem Thema auseinandergesetzt hatten.
Nach dieser Einführung hatten wir dann die Gelegenheit, uns das Hinterhaus anzusehen, in der Anne Frank mit ihrer Familie und vier weiteren Personen über zwei Jahre lang versteckt lebte. Viele von uns haben die Vorstellung so lange mit so vielen Personen auf so kleinem Raum zusammenleben zu müssen, ohne wirklich lüften – geschweige denn rausgehen zu dürfen- als sehr beklemmend erlebt. Alle, die wir gesprochen haben, fanden die Begegnung mit diesem realen historischen Ort als Erfahrung, die ihnen die Geschichte näher gebracht hat.
Wir glauben, dass die Exkursion zum Anne Frank Haus nach Amsterdam ein Erfolg war: Wir wurden sehr eindrücklich mit dem Leben der Anne Frank und ihrer Zeit konfrontiert, was uns sicherlich bestärkt in unserem Interesse an Geschichte und uns hoffentlich wachsam macht gegenüber Rassismus heute.
Carlotta Dietrich (Schülerin) und Elenor Kern-Eversheim (Lehrerin)