„Findet euren eigenen Weg“ - Zeitzeugengespräch mit „Klaus dem Geiger“
In Zeiten von Coronaschutzregeln, Lernen auf Distanz und digitalen Videokonferenzen kommt - und das gilt ohne Frage nicht nur im Rahmen von Schule - eine Sache garantiert zu kurz, und das sind "echte" menschliche Begegnungen. Grund genug für die 8c, am vergangenen Montag (15. Juni) diesen Rahmen mal für eine Stunde hinter sich zu lassen für eine ganz besondere Begegnung. Im Rahmen der aktuellen Unterrichtsreihe zur 68er Bewegung im Fach Politik/Geschichte haben wir den weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Kölner Musiker Klaus von Wrochem - besser bekannt unter dem Namen „Klaus der Geiger“ - zu einem Zeitzeugengespräch eingeladen. Der inzwischen 80jährige berichtete lebhaft - natürlich unter strikter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen - von Stationen in seinem Lebensweg, der von Mut, Menschlichkeit und sozialem Engagement beispielhaft geprägt ist.
Gefragt nach den Erfahrungen und Ereignissen, die ihn als jungen Künstler in den 1960er und 70er Jahren politisch geprägt hätten, nannte er die ersten Demos gegen den Vietnamkrieg, die er in den USA mitbekommen hatte, erwähnte außerdem die Gründung der ersten Kommune in Köln, ebenso wie die endlosen Scharmützel mit den Ordnungsbehörden und verdeutlichte nicht zuletzt seinen sehr kritischen Blick auf das mörderische Treiben der RAF.
Dass Klaus auch in seinem achten Lebensjahrzehnt noch lange nicht bereit ist, seinen politischen Protest gegen das Rentnerdasein einzutauschen, bewies er abschließend eindrucksvoll mit einer sehr energetischen und ausdrucksstarken Live-Performance und einem Song, den er für die „Fridays For Future“ - Bewegung verfasst hat. „Die sind super!“ sagte er fasziniert, „die geben mir Hoffnung für die Zukunft“. Auf die Frage, was er den Schülerinnen und Schülern mit auf den weiteren Lebensweg geben möchte, lächelte er mit den Worten in die Reihe: „Das Wichtigste: Findet euren eigenen Weg“.
(Ingo Arntz, Lehrer)